Zukunftsort gazometer

Nutzungs- und Entwicklungskonzept für den Gasometer in Münster

Inhalt

Der Gasometer in Münster

Die ehemalige Gasspeicheranlage an der Kreuzung B 51/Albersloher Weg in Münster wurde 1954 errichtet. Rund 50 Jahre wurde sie von den Stadtwerken betrieben, um die Energieversorgung Münsters sicherzustellen. 2005 wurde der Betrieb eingestellt. Seitdem fand keine dauerhafte Nachnutzung statt. Dennoch ist der Gasometer ein identitätsstiftender Ort für Münster, denn das Führungsgerüst des ehemaligen Gasbehälters ist weithin sichtbar. Die prägnante Stahlfachwerkkonstruktion mit 52 Metern Höhe und 55 Metern Durchmesser stellt eine wichtige Landmarke im Südosten der Stadt Münster dar. Der Gasbehälter mit dem Führungsgerüst (im Folgenden als „Kessel“ bezeichnet) und das benachbarte Reglerhaus sind als technisches Baudenkmal geschützt. Des Weiteren befinden sich auf dem rund 1,3 Hektar großen Areal im Wesentlichen eine waldähnliche Grünfläche und mehrere versiegelte Flächen zur verkehrlichen Erschließung. 

Das Grundstück befindet sich im Eigentum der Stadtwerke Münster, die es allerdings nicht mehr zur Energieversorgung benötigt und daher veräußern möchten. Damit eröffnet sich die Möglichkeit, das Areal neu zu konfigurieren. Zu diesem Zweck wird derzeit ein Konzeptvergabeverfahren vorbereitet. 

Aus Sicht des Stadtplanungsamtes soll laut dem Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan vom 11.01.2022 eine vielfältige Nutzungsstruktur entstehen, unter anderem mit Gastronomie, Kultur, flexiblen Raumangeboten und einem hohen Maß an öffentlicher Zugänglichkeit. Neben den denkmalgeschützten Gebäuden soll auch die waldähnliche Vegetation erhalten bleiben.

In den mehr als 15 Jahren, seitdem der Betrieb des Gasometers eingestellt wurde, stand das Areal überwiegend leer. Dadurch bot es Raum für mehrere Zwischennutzungen: Hier fanden teils spektakuläre Kulturveranstaltungen statt wie die Produktionen des Theater Titanick (Titanic) und des Wolfgang Borchert Theater (Ein Sommernachtstraum), aber auch kleinere Kunstaktionen des sozialpalast. Seit März 2021 wird das Areal vom Kunst- und Kultur-Kollektiv sozialpalast durchgängig genutzt und bespielt. Organisiert werden unter anderem Workshops, Konzerte, Kunstperformances, Kneipenabende und Nachbarschaftscafés in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partner*innen. Dabei werden viele Erfahrungen gesammelt, Ideen entwickelt und Kontakte geknüpft, die die Grundlage für das vorliegende Nutzungs- und Entwicklungskonzept bilden.

Das gazometer als Zukunftsort

Das historische Gasometer-Areal wird zum Zukunftsort für Münster transformiert, um die nachhaltige Entwicklung der Stadt aktiv zu unterstützen. Hier werden Lösungen für aktuelle Herausforderungen des dringend notwendigen sozio-ökologischen Wandels unserer (Stadt-)Gesellschaft debattiert, erprobt und – soweit es auf dem Areal möglich ist – langfristig umgesetzt. Es entsteht ein offener Ort als alltäglicher Treffpunkt für Menschen mit unterschiedlichen Professionen, diversen Identitäten und verschiedenen Alters. Kunst, Kultur, Bildung und Soziales aber auch Gastronomie, Gewerbe und Sport verbinden sich zu einer vielseitigen Nutzungsstruktur. Die Umsetzung dieser Nutzungen und die Entwicklung des Areals erfolgt in enger Kooperation mit verschiedenen Akteur*innen, insbesondere aus dem sozialen, Kunst- und Kulturbereich. Die vorhandene Industriearchitektur wird denkmalgerecht saniert und durch eine ressourcenschonende modulare Architektur aus wiederverwendbaren Bauteilen behutsam erweitert (gazopolis). Die waldähnliche Vegetation bleibt erhalten und wird öffentlich zugänglich. So entsteht ein sozio-ökologisch nachhaltiger Ort mit einem für Münster im wahrsten Sinne herausragenden Charakter, Nutzungsmischung und Offenheit. Dementsprechend hoch ist dessen Strahlkraft auch über die Stadt hinaus.

Der Zukunftsort gazometer ergänzt die künftige Neubebauung der nahegelegenen Hafenflächen und der in diesem Zuge entstehenden Wohnungen und Büros sowohl städtebaulich wie auch in Bezug auf die Nutzer*innenstruktur und die vielen kulturellen Angebote. Ebenso profitieren Anwohner*innen und Beschäftigte der bereits bestehenden und sich im Bau befindlichen angrenzenden Wohn- und Gewerbegebiete durch die vielfältigen Möglichkeiten, die der öffentliche Ort in Zukunft bieten wird. Das gazometer soll als Bindeglied (Brücke) zwischen Gremmendorf und dem Zentrum Münsters fungieren.

Das historische Gasometer-Areal wird zum Zukunftsort für Münster transformiert, um die nachhaltige Entwicklung der Stadt aktiv zu unterstützen. Hier werden Lösungen für aktuelle Herausforderungen des dringend notwendigen sozio-ökologischen Wandels unserer (Stadt-)Gesellschaft debattiert, erprobt und – soweit es auf dem Areal möglich ist – langfristig umgesetzt. Es entsteht ein offener Ort als alltäglicher Treffpunkt für Menschen mit unterschiedlichen Professionen, diversen Identitäten und verschiedenen Alters. Kunst, Kultur, Bildung und Soziales aber auch Gastronomie, Gewerbe und Sport verbinden sich zu einer vielseitigen Nutzungsstruktur. Die Umsetzung dieser Nutzungen und die Entwicklung des Areals erfolgt in enger Kooperation mit verschiedenen Akteur*innen, insbesondere aus dem sozialen, Kunst- und Kulturbereich. Die vorhandene Industriearchitektur wird denkmalgerecht saniert und der Kessel durch eine ressourcenschonende modulare Architektur aus wiederverwendbaren Bauteilen behutsam erweitert (gazopolis). Die waldähnliche Vegetation bleibt erhalten und wird öffentlich zugänglich. So entsteht ein sozio-ökologisch nachhaltiger Ort mit einer für Münster und darüber hinaus einmaligen Atmosphäre, Nutzungsmischung und Offenheit. Dementsprechend hoch ist dessen

Der Zukunftsort gazometer ergänzt die künftige Neubebauung der nahegelegenen Hafenflächen und der in diesem Zuge entstehenden Wohnungen und Büros sowohl städtebaulich wie auch in Bezug auf die Nutzer*innenstruktur und die vielen kulturellen Angebote. Ebenso profitieren Anwohner*innen und Beschäftigte der bereits bestehenden und sich im Bau befindlichen angrenzenden Wohn- und Gewerbegebiete durch die vielfältigen Möglichkeiten, die der öffentliche Ort in Zukunft bieten wird. Das gazometer soll als Bindeglied (Brücke) zwischen Gremmendorf und dem Zentrum Münsters fungieren.

Die Sanierung und Innutzungnahme des Areals erfolgt schrittweise. So kann der Prozess an die konkrete Nachfrage angepasst und neue Kooperationspartner*innen besser eingebunden werden. Dabei knüpft die zukünftige Entwicklung an Nutzungen an, die auf dem Areal zuletzt stattgefunden haben. In diesem Zuge werden auch Prinzipien der jetzigen Zwischennutzer*innen und Urherber*innen des vorliegenden Konzeptes übernommen. Ein (basis-)demokratisches und solidarisches Miteinander, Feminismus und Offenheit insbesondere gegenüber marginalisierten Gruppen sind dabei zentrale Werte.

Betrieben wird das Areal von einer noch zu gründenden, gemeinwohlorientierten Organisation (z.B. Genossenschaft, gemeinnütziger Verein, gGmbH) die den Großteil der Nutzflächen verpachtet und mit weiteren Organisationen kooperiert. Zentral sind dabei gemeinwohlorientierte, nicht-kommerzielle Nutzungen. Zur Querfinanzierung des gesamten Vorhabens werden aber auch ertragsorientierte Nutzungsbausteine umgesetzt sowie einzelne Flächen und Räume verpachtet, um den Selbsterhalt des Ortes zu gewährleisten. Grund und Boden sollen im Besitz der öffentlichen Hand bleiben oder von einer Stiftung übernommen werden, so dass die gemeinwohlorientierte Nutzung des Areals langfristig sichergestellt wird und eine renditeorientierte Privatisierung ausgeschlossen ist. Betriebskonzept und Finanzierungsplan sind aktuell noch in der Entwicklung.

Nutzungsbausteine

Kunst

Kultur

Gastronomie

Gewerbe

Jugendarbeit, Soziales und transkulturelle Integration

Sport

gazopolis – nachhaltig zeitgenössische Neubebauung mit hohem Diversitätsgrad

In der als gazopolis bezeichneten Bebauung in oder um den Kessel finden unterschiedliche Nutzungen Platz. Hier entstehen unter anderem Ateliers, Werkstätten, Sozialräume und Büros mit günstigen Mietpreisen. Auch für den Betrieb des Gesamtareals notwendige Technik- und Lagerräume sowie WCs werden hier untergebracht. Die Architektur der gazopolis wird in modularer Bauweise mit Bauteilen aus nachhaltigen Materialien errichtet, die wiederverwendet werden können. Die Architektur wächst schrittweise nach einem zuvor festgelegten Entwicklungsplan. Bauabschnitte werden in Kooperation mit den späteren Nutzer*innen umgesetzt und die Entwicklung orientiert sich an der konkreten Nachfrage. Konstruktion und Bauprozess folgen innovativen Prinzipien kreislaufgerechten Bauens und tragen so zu Ressourcenschonung und Klimaschutz bei. Ein entsprechendes architektonisches Konzept wird derzeit noch ausgearbeitet. Städtebaulich kommen zwei Varianten in Betracht:

Variante 1 – Bebauung in dem Kessel: Es entsteht eine kompakte Gebäudestruktur mit mehreren Gängen als Erschließung und einem zentralen Platz im ehemaligen Gasbehälter. Diese Variante entspricht den Anforderungen des Aufstellungsbeschlusses vom 11.01.2022, wonach aus städtebaulicher wie auch denkmalrechtlicher Sicht ausschließlich innerhalb des Kessels eine Neubebauung in Frage kommt.

Variante 2 – Bebauung um den Kessel: Die Baukörper werden mit Abstand ringförmig um den ehemaligen Gasbehälter herum angeordnet. Diese Ringbebauung liegt also zwischen der Außenwand des Kessels und der umliegenden waldähnlichen Grünfläche. Die Erschließung erfolgt über einen nicht-bebauten Bereich um die Außenwand herum. So bleibt der Kessel frei von einer Bebauung und die einmalig imposante Raumwirkung im Inneren bleibt als symbolisch charakteristischer Rundfreiraum unverändert und für temporäre Nutzungen offen.

Verkehr und Stellplätze

Das Verkehrsaufkommen wir im Vergleich zu einer Bebauung des Areals mit einem massivem Hochbau, wie im Konzeptvergabeverfahren vorgesehen, sehr gering ausfallen, da die Nutzungsdichte deutlich niedriger ist. Außerdem zeigt die Erfahrung, dass viele Nutzer*innen und Besucher*innen mit dem Fahrrad oder dem öffentlichen Nahverkehr kommen. Dennoch notwendige Stellplätze sollen auf dem Areal nachgewiesen werden.

Kontakt und Urheber*innen

sozialpalast e.V.
Frauenstraße 24
48143 Münster

Ansprechpersonen:
Eva Chavand

German
Skip to content